Sommerpost 2022 | 12.07.2022 - Sechzehn junge Menschen absolvieren zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei KiTa Bremen. Aus dem Kita-Alltag sind die jungen Menschen, die sich zumeist nach der Schulzeit sozial engagieren, für Kinder sowie Kolleginnen und Kollegen kaum wegzudenken. Wie wichtig ihr freiwilliges Engagement für Kindergärten ist, weiß auch das Leitungsteam aus dem Kinder- und Familienzentrum Heinrich-Imbusch-Weg, Thomas Göttle und Annkatrin Monsieur: „Unsere FSJ-lerinnen und FSJ-ler unterstützen die täglichen Abläufe in unserer Einrichtung und sind für Kinder mitunter wichtige Bezugspersonen. Leider wird das freiwillige Engagement in der Öffentlichkeit selten wahrgenommen und gewürdigt. Umso wichtiger ist es, ihren gesellschaftlichen Beitrag sichtbar zu machen.“
Seit September 2021 unterstützt Rita Joveta im Rahmen ihres Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) das Kinder- und Familienzentrum Heinrich-Imbusch-Weg. Dort ist Frau Joveta in den gesamten Kindergartenalltag eingebunden und gestaltet ihn aktiv mit: „Basteln, malen, spielen, tanzen, lernen, lehren“, so beschreibt sie ihre Arbeit mit den Kindern. „Wenn mir die Kinder etwas erzählen wollen, habe ich immer ein offenes Ohr.“, erzählt Rita Joveta in ihrer Pause. Als Freiwillige unterstützt sie auch die Strukturierung des Tages: Frau Joveta begrüßt die Kinder morgens in der Einrichtung und begleitet die alltägliche Übergabe der Kinder von ihren Eltern in die Gruppe. Am Nachmittag gestaltet sie die Verabschiedung mit. Die FSJ-lerin nimmt außerdem an Ausflügen teil und begleitet die Vorschulkinder bei Besuchen ihrer neue Grundschule. Auch an den Dienstbesprechungen nimmt Frau Joveta teil und plant mit dem Kita-Team besondere Aktionen, wie Sommerfeste und Weihnachtsfeiern.
Aufgewachsen ist Rita Joveta in Angola, in einer großen Familie. „Ich habe schon früh gelernt, mich um die jüngeren Familienmitglieder zu kümmern. Das ist ein Grund, warum ich mich entschieden habe, im Kindergarten zu arbeiten. Wenn man seine Arbeit mag, macht man sie mit Liebe“, sagt die FSJ-lerin. „Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr an Kindern hänge. Das ist nicht erst seit meinem Freiwilligendienst so. Das war auch schon früher so, als ich selbst noch ein Kind war. Wenn ich mit Kindern arbeite, kann ich mich an meine eigene Kindheit erinnern.“
Von der Möglichkeit eines Freiwilligendienstes erfahren hat Rita Joveta von einer Klassenkameradin aus dem Deutschkurs, den sie nach ihrer Ankunft in Deutschland vor drei Jahren besuchte. Eigentlich wollte sie schon 2019 mit ihrem FSJ anfangen, was allerdings nicht möglich war, da sie zuerst nur ein Duldungsvisum hatte. „Damit war die Tür für mich einfach verschlossen“, erinnert sich Frau Joveta. „Das war eine schlimme Phase. Aber ich habe nicht gewartet. Ich habe die Zeit genutzt und weiter gelernt.“ Geklappt hat es mit dem FSJ dann aber nach dem Umzug von Leverkusen nach Bremen. Über den sfd Bremen e.V. bekam sie die Stelle bei KiTa Bremen vermittelt.
Rita Jovetas Wunsch ist es, Erzieherin zu werden. Allerdings sind die Hürden hoch. „Fünf Jahre für eine Ausbildung ist schon eine lange Zeit. Aus diesem Grund überlege ich gerade, ob ich diesen Weg weitergehen kann.“ Zu wünschen wäre es – nicht nur ihr, sondern auch den Kindern und den zukünftigen Kolleginnen und Kollegen. Wir haben bei der Leitung im Heinrich-Imbusch-Weg, Thomas Göttle und Annkatrin Monsieur, nachgefragt, wie sich der Umgang der FSJ-lerin mit den Kindern nach dem gemeinsamen Jahr beschreiben lässt: „Ritas freundliche, offene und auch lustige Art hat uns sehr gut gefallen. Sie hat in Ihrer Zeit im Kinder- und Familienzentrum viel über andere Kulturen erfahren und gelernt - und wir wiederum über Ritas Kultur. Das Team und Rita haben sich gegenseitig bereichert.“
Informationen über den Freiwilligendienst gibt der sfd Bremen e.V. Der Verein vermittelt und begleitet Stellen im FSJ, dem Bundesfreiwilligendienst, dem FSJ-Kultur, FSJ-Politik, dem Freiwilligen Ökologischen Jahr und dem BFD 27+.
Auf KiTa Bremens Webseite finden Sie ebenfalls weitere, detailierte Informationen zum Freiwilligendienst.