Sommerpost 2022 | 12.07.2022 – In Parkanlagen, auf öffentlichen Plätzen oder am Wegesrand – in der Stadt Bremen können Kinder bis zu 700 frei zugängliche Kunstwerke und Denkmäler entdecken. Als Teil der frühkindlichen kulturellen Bildung haben KiTa Bremen und Kunsthalle Bremen den Kunstspaziergang „Kunst-Spuren“ entwickelt. Ziel des Angebots ist es, mit Kindern gemeinsam zu beobachten, räumliche Zusammenhänge zu erkunden und Gesehenes zu beschreiben.
KiTa Bremens Kinder- und Familienzentren können ab sofort den speziell für Kita-Kinder entwickelten Rundgang durch die Wallanlagen um die Kunsthalle unternehmen.
Der Träger stellt seinen Einrichtungen für den Spaziergang alle benötigten Materialien (Stifte, Schnur, Papier, etc.) in einem „Kulturbeutel“ zur Verfügung. Bei Interesse, können sich die Häuser gerne an die Verwaltung der Fachberatung wenden.
Alternativ lässt sich der Kunst-Spaziergang auch als Familienausflug auf eigene Faust erleben – eine ideale Ferienaktivität. Schritt für Schritt erklären wir im Folgenden die 10 Stationen. Die Reihenfolge kann nach Belieben verändert werden.
Die Anleitung ist in kindgerechter Sprache formuliert.
[H2 Viel Spaß beim Kunst-Spuren-Entdecken!]
• Ausgedruckte Karte von der Grünfläche (pdf, 177.9 KB)
• Malblock
• Stifte
• Einen Bilderrahmen (leere Rahmen oder ein Passepartout)
• Eine Schnur oder einen Wollfaden (mindestens 16 Meter lang)
• Zollstock
Startpunkt: Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, 28195 Bremen
Nahegelegene Haltestellen: Domsheide oder Theater Bremen, danach einige Minuten Fußweg.
Wenn Ihr auf der Vorderseite des Museums steht, seid Ihr genau richtig.
Und jetzt – findet den silbernen Zauberwürfel!
Er ist groß, größer als Ihr! Er ist glatt, glänzend, aber auch knautschig. Er sieht irgendwie weich aus, ist aber sehr hart. Und: er sieht von jeder Seite anders aus.
Habt Ihr ihn gefunden?
• Schaut Euch den Würfel genau an, beschreibt seine Form. Wie nennt man diese Form?
• Wie viele Ecken könnt Ihr finden?
• Ist das überhaupt ein Würfel?
• Messt mit dem Zollstock aus, wie hoch der Würfel ist.
• Und wie groß seid Ihr selbst?
Das ist nicht nur ein Würfel, sondern auch das Kunstwerk „Imploded Cube“ von Ewerdt Hilgemann, er hat es im Jahr 2014 geschaffen. Das Kunstwerk gehört der Kunsthalle Bremen. Dort gibt es eine große Kunstsammlung. Wie gut, dass das Gebäude so groß ist, so passen alle Schätze hinein. Die meisten Kunstwerke befinden sich im Museum. Der Würfel ist ein Kunstwerk für draußen und steht deshalb vor der Kunsthalle Bremen.
Wenn Ihr rechts von der Kunsthalle Bremen den Altenwall in die Wallanlagen abbiegt, stehen rechts drei Bäume. Die Bäume verstecken etwas!
Es ist fast unsichtbar, aber es gibt einen Zaubertrick, um es sichtbar zu machen:
Und jetzt, sprecht Euren Lieblingszauberspruch! Danach zieht Ihr den Faden weiter und verbindet ihn wieder mit Baum Nummer eins.
TA-DAAA! Welche Form könnt Ihr erkennen?
Gleich hinter den Bäumen findet Ihr ein Denkmal. Es steht auf einer runden, gepflasterten Fläche. Wie nennt man die Form dieser Fläche?
Das Denkmal zeigt übrigens den Schriftsteller Heinrich Heine.
Der Berliner Bildhauer Waldemar Grzimek hat es gemacht.
Gleich hinter dem Denkmal könnt Ihr zwei große Steine auf der Wiese sehen. Auch das ist ein Kunstwerk. Die Steine haben eine amorphe Form. Amorph ist griechisch und bedeutet „ohne Gestalt“. Das heißt, sie haben keine bestimmte Form, sind weder Quadrat, noch Kreis, noch Dreieck.
Der Künstler heißt Peter-Jörg Splettstößer. Er gab seinem Kunstwerk den Namen „Dialog“. Dialog ist ein anderes Wort für Gespräch.
• Sehen die Steine so aus als würden sie miteinander sprechen?
• Haltet mal euer Ohr an den Stein und hört zu.
• Was erzählen sich die Steine?
Geht nun links an den Steinen vorbei, bis es langsam bergauf geht. Dort findet Ihr die sogenannte Altmannshöhe.
Was gibt es da wohl zu entdecken?
Was seht Ihr, wenn Ihr in die Ferne über den Fluss schaut? Scheint Euch die Sonne ins Gesicht? Oder sind dicke Regenwolken am Himmel?
Viele Künstler und Künstlerinnen haben sich Ausschnitte für ihre Bilder gesucht, in denen das Licht schön ist – zum Beispiel, wenn die Sonnenstrahlen im Wasser eines Flusses funkeln. Dieses Motiv hielten die Künstler und Künstlerinnen dann schnell mit Farbe, Pinsel oder mit Bleistift auf Papier fest.
• Schnappt Euch den leeren Bilderrahmen und sucht Euch auf dem Hügel ein Motiv, das Euch gefällt.
• Was würdet Ihr malen? Sucht Euren eigenen Bildausschnitt.
• Was seht Ihr? Und was ist daran spannend?
• Optional: Macht eine Zeichnung oder malt später ein Bild davon.
Weiter geht’s! Von ganz oben müsst Ihr jetzt nach ganz unten. Hier gibt es nämlich ein unterirdisches Kunstversteck. Geht den Weg geradeaus runter, biegt rechts ab und folgt den bunten Farben an den Wänden. Dann kommt Ihr in den Kunsttunnel.
Im Kunsttunnel malte der Künstler Johann Büsen viele unterschiedliche Geschichten an die Wände. Vielleicht kennt Ihr einige davon. Schaut mal hin!
Sucht das Bild mit dem geheimnisvollen Mann und der Vase.
Ein kleiner Tipp: Geht nach links in Richtung Weser, sobald Ihr in den Tunnel kommt. Einen Ausschnitt des gesuchten Bildes zeigt Euch unser Foto.
Schaut Euch das Bild genau an:
• Was machen die beiden geheimnisvollen Männer da?
• Und was ist wohl auf der Vorderseite der Bilder zu sehen, die dort an der Wand stehen?
• Arbeiten die beiden in einem Museum und suchen Bilder für eine Ausstellung aus?
• Sollen die Bilder gestohlen werden - ein Kunstraub?
• Wie ist Eure Geschichte zum Bild?
• Erzählt sie und bittet Eure Begleitperson sie für Euch aufzuschreiben.
Alternative Aufgabenvariante:
• Schaut Euch alle Bilder im Tunnel an und findet heraus, welche Tiere Ihr entdecken könnt.
• Bennent die Tiere und malt sie auf oder lasst sie von Eurer Begleitperson aufschreiben. Wie viele Tiere findet Ihr?
Nun verlasst für einen Blick auf die Weser den Kunsttunnel. Oh, da steht ja auch ein Kunstwerk. Es ist eine Skulptur.
Das Kunstwerk ist von Jan Meyer-Rogge. Es heißt „Ebbe und Flut“.
• Welche Form könnt Ihr hier erkennen?
• Ob man darin schaukeln kann? Probiert es mal aus.
Und nun wieder zurück in den Tunnel! Biegt rechts ab und geht langsam zurück zur Kunsthalle Bremen.
Hier im Park findet Ihr viele unterschiedliche Bäume und Pflanzen. Schaut Euch ihre Blätter an. Sie haben ganz unterschiedliche Formen und Farben. Wenn Ihr genau hinseht, findet Ihr auch noch andere Spuren auf den Blättern. Manche von ihnen haben braune Stellen oder sind eingerissen. An Anderen hat vielleicht schon ein Insekt geknabbert.
Alle unterscheiden sich und kein Blatt sieht aus wie das andere.
• Sammelt Blätter vom Boden und schaut sie Euch ganz genau an.
• Welche Spuren gibt es auf Euren Blättern? Vielleicht wohnt dort ja sogar eine kleine Laus?
Der Künstler Manfred Holtfrerich hat sich auch sehr für Blätter interessiert. Er hat sie ganz genau beobachtet und gemalt. Dies sind zwei Bilder, die er 2012 gemalt hat. Sie heißen „Blatt 177“ und „Blatt 176“. Sehen die Blätter nicht täuschend echt aus?
• Nehmt ein Blatt, einen Bleistift und ein Stück Papier. Legt Euer Blatt auf das Papier und zeichnet es mit dem Bleistift nach. Dann könnt Ihr es mit Farbe ausmalen.
Oder
• Nehmt ein Blatt, einen Bleistift und ein Stück Papier. Legt Euer Blatt unter das Papier und fahrt leicht mit dem Bleistift über das ganze Blatt. Ihr macht so die Abdrücke mit allen Blattspuren sichtbar. Anschließend könnt Ihr den Abdruck mit Farbe ausmalen.
Auf dem Foto seht Ihr auf der linken Seite Paula Modersohn-Becker und auf der rechten Seite Clara Westhoff. Beide waren Künstlerinnen und haben hier ganz in der Nähe von Bremen gewohnt und gearbeitet. Paula und Clara waren beste Freundinnen. Sie haben sich gerne gegenseitig gemalt und gezeichnet. Clara hat sogar eine Skulptur von Paula geformt. Die Skulptur zeigt nur Paulas Kopf.
Paula war sehr berühmt. In der Kunsthalle Bremen findet Ihr viele Bilder von ihr. Dort könnt Ihr die Skulptur ihres Kopfes noch einmal finden – sie sieht dort aber ein bisschen anders aus, denn sie besteht aus Gips (und nicht aus Bronze, wie diese hier draußen). Schaut doch mal vorbei, sie freut sich bestimmt!
Folgt anschließend dem Weg am Museum vorbei - dieses Mal auf der anderen Seite, bis Ihr am Eingang und den Treppen des Museums angekommen seid.
Jetzt habt Ihr einmal den großen Kreis um das Museum durch die Wallanlagen geschafft!
Hoch auf die Kunsthallentreppen, setzt Euch hin und ruht Euch erst einmal aus.
Letzte Aufgabe: Macht ein Abschiedsfoto von Euch.
Erfrischen könnt Ihr Euch abschließend bei einem leckeren Getränk im Museums-Café.