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KiTa Bremen feiert 10 Jahre „Best Practice U3“

Wie das Erfolgsmodell die inklusive Pädagogik im Krippenbereich stärkt

Herbstpost 2024 | 26.09.2024 - Teilhabe für alle Kinder – Mit dem Ziel, allen Kindern Teilhabe zu ermöglichen, nimmt Inklusion einen wichtigen Teil der pädagogischen Arbeit von KiTa Bremen ein. Ein Erfolgsmodell zur Stärkung inklusiver Ansätze feiert in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen: Seit einem Jahrzehnt rückt „Best Practice U3“ die inklusive Bildung von Krippenkindern in den Fokus.

„Was unser „Best Practice U3“-Projekt so erfolgreich macht, ist aus der Praxis selbst zu lernen.“, erklärt Dr. Nina Joyce-Finnern, „Best Practice“-Koordinatorin und Fachberaterin bei KiTa Bremen. „Best Practice U3“ nimmt die pädagogische Arbeit im Krippenbereich und den alterserweiterten Gruppen in den Blick und leitet bewährte, inklusive Praktiken ab. Die erfolgreichsten Praxisbeispiele trug der Träger 2016, damals noch mit der „Best Practice“- Koordinatorin und Fachberatung Monika Wilken, als Handlungsempfehlungen zusammen. Sie bilden bis heute einen verbindlichen Rahmen für KiTa Bremens pädagogische Arbeit im Krippenbereich.

Zitate: KiTa Bremens "Best-Practice"-Fachkräften.

Mit regelmäßigen „Best Practice“-Fachgesprächskreisen, Tandemgesprächen und spezifischen Fortbildungen unterstützt KiTa Bremen den Wissensaustausch und die fachliche Weiterentwicklung der teilnehmenden Einrichtungen. Zusätzlich stattet der Träger teilnehmende Krippengruppen mit Stunden für speziell-geschulte pädagogische Fachkräfte aus. „Die „Best Practice“-Fachkraft, verfügt über eine Zusatzqualifikation im Bereich inklusiver Pädagogik. Sie versteht sich als inklusives Auge des Teams und bringen neue Ideen ein.“, so Dr. Joyce-Finnern.

"Inklusion bleibt eine Teamaufgabe."

Foto: Dr. Nina Joyce-Finnern, „Best Practice“-Koordinatorin und Fachberaterin bei KiTa Bremen.

In den vergangenen zehn Jahren zertifizierten sich im Rahmen des Projektes zahlreiche Krippen-Fachkräfte von KiTa Bremen mit der Zusatzausbildung „Inklusive Pädagogik“. Zusätzliches Fachwissen konnte so in die Teams getragen werden. Warum das wichtig ist, weiß Dr. Joyce-Finnern: „Inklusion bleibt eine Teamaufgabe. Das gesamte Team muss sich die Frage stellen: Wie können wir für alle Kinder gute Bedingungen zur Teilhabe schaffen?“ Dies betrifft zum Beispiel die Gestaltung der alltäglichen Abläufe in der Krippe, das Angebot der Spielmaterialien oder die Unterstützung der Kommunikation durch Symbole und Gebärden. Dr. Joyce-Finnern ergänzt: „Es hat sich gezeigt, dass die inklusive Praxisentwicklung in den Teams Zeit benötigt: Zeit um Vertrauen aufzubauen, Zeit um Veränderungen anzuregen und Zeit damit diese wirksam werden können.“

Zitat von einer "Best-Practice"-Fachkraft bei KiTa Bremen.

Zukunftswünsche: Best Practice Stunden unabhängig von Förderbedarfen

Wie das inklusive Projekt sich künftig weiterentwickelt, wird derzeit bei KiTa Bremen diskutiert. „Für die Zukunft wünschen sich die Fachkräfte im Projekt „Best Practice U3“ eine klare Perspektive für die inklusive Arbeit mit Krippenkindern.“, so Dr. Joyce-Finnern. „Die Teams wünschen sich, dass „Best Practice“-Stunden von der Bewilligung der Frühförderung einzelner Kinder gelöst werden. Dies ermögliche bei Bedarf auch den Übergang der Kinder in den Kindergartenbereich zu begleiten und den vielfältigen Bedürfnissen, die sich nicht nur aus Entwicklungsunterschieden, sondern auch aus speziellen Interessen und Begabungen ergeben, stärker Beachtung zu schenken.“

Über Best- Practice U3

„Best Practice U3“ findet in Einrichtungen von KiTa Bremen statt, in denen Kinder mit Förderbedarf im Alter bis zu drei Jahren betreut werden. Zu Projektstart 2014 beteiligten sich fünf Kinder- und Familienzentren. Im aktuell laufendem KiTa Jahr 2024/25 sind es 13 Häuser.

Hier geht es zu weiteren Informationen zum Best-Practice Projekt. Die Handlungsempfehlungen zum inklusiven Arbeiten im Krippenbereich (pdf, 784.5 KB) sind den Abschlussbericht von Best Practice 2016 zu entnehmen.