[H1 Kinder für Klänge sensibilisieren]
[H2 Spielhaus/Treff Wischmannstraße produziert Hörspiel]
Herbstpost | 13.10.2020 – Die roten Lämpchen an den Aufnahmegeräten blinken als sich Valentina, Silia und Emilie über den Wasserlauf auf dem Spielplatz des Spielhaus/Treffs Wischmannstraße lehnen. Konzentriert lauschen sie dem Plätschern. „Wir nehmen das Wasser-Geräusch für unser Hörspiel auf.“, sagten sie. Gemeinsam mit rund fünfzehn weiteren Kindern arbeiten die Mädchen bereits in der zweiten Woche am Hörspielprojekt „RaumZeit“. Vom Ausdenken der zu vertonenden Geschichte, über die Aufnahme von Geräuschen bis zum Einsprechen des Textes - Ziel des Sommerferienprojektes „RaumZeit“ im Spielhaus/Treff Wischmannstraße ist die Produktion eines rund fünfzehnminütigen Hörspiels. Professionelle Unterstützung erhalten Valentina & Co von der Projektleiterin Nadine Scheffler, QUARTIER gGmbH, und von der Urban Designerin Kathrin Dröppelmann sowie dem Medienkünstler Norman Neumann.
"Das Projekt ist thematisch in zwei Teile aufgeteilt.“, erklärt Nadine Scheffler. „In der ersten Woche geht es darum, Kinder für Geräusche zu sensibilisieren. In der zweiten Woche werden diese Klänge in eine eigene Geschichte eingebettet und vertont.“
Die Kinder machen sich zunächst auf die Suche nach ihren Lieblingsplätzen im Bremer Stadtteil Kattenturm. Sie besuchen unter anderem die lokale Eisdiele, den naheliegenden „Funpark“ und das Ufer des angrenzenden Fleets – Plätze, die später auch als Handlungsorte des Hörspiels dienen. „An den Lieblingsorten der Kinder haben wir überlegt, welche Klänge wir hören wie Regengeräusche oder das Motorendröhnen von vorbeifahrenden Autos.“, berichtet Kathrin Dröppelmann. Mit Aufnahmegeräten halten die jungen Hörspielproduzent*innen die Geräusche fest und erzeugen eigene Klänge. Am Ende der ersten Woche entsteht eine vielfältige Soundsammlung, die Phase zwei des Projektes einleitet.
Zurück im Spielhaus/Treff Wischmannstraße verwandelt Norman Neumann in der zweiten Projektwoche mit den Kindern den Gruppenraum in ein Tonstudio. Schallschluckender Stoff und Schaumstoff sorgen dabei für gute Aufnahmebedingungen. Abwechseln schlüpfen die jungen Sprecher*innen in die provisorische Aufnahmekabine und vertonen die vorher gemeinsam erarbeitete Hörspielgeschichte von den Aliens Mok Mok, Ditto & Bim Bam.
Inspiriert von den Lieblingsplätzen und den dort aufgenommenen Geräuschen haben die Kinder sich die Geschichte über drei außerirdische Freunde ausgedacht. Gestrandet auf dem Planeten Erde versucht der farbenfrohe Alien Mok Mok mit Unterstützung der Kattenturmer Stadtforscherbande seine Freunde Ditto & Bim Bam zu finden. Norman Neumann erklärt: „Auf Ihrer Suche begegnen die Aliens vielen Menschen und Wesen. Wir geben ihnen hier in unserem Tonstudio die entsprechenden Stimmen und Geräusche.“ Wie sich das am Ende anhört, zeigt das fertige Hörspiel
Galaktischer Besuch in Kattenturm,die Stadtforscherbande auf Expedition (mp3, 23.9 MB)
Das Hörspiel über Mok Mok & seine Freund*innen wurde am Projektende im Rahmen einer Abschlussfeier im Spielhaus/Treff Wischmannstraße vor Eltern und Freund*innen präsentiert. „Teil der Feier ist es unsere gesammelten Klänge und Geräusche in etwas Physisches zu überführen.“, sagt Frau Dröppelmann. Aus diesem Grund befestigen die beteiligten Kinder während der Feier selbst gebastelte Windspiele an einen Baum nahe des Spielhauses. Mit jedem Windstoß schallt der Klang des Windspiels über das Gelände der Einrichtung. Ob diese Geräusche wohl Mok Mok und seine Freund*innen im Weltall erreichen?
Das Hörspiel ist ein Projekt von QUARTIER gGmbH in Kooperation mit dem Spielhaus/Treff Wischmannstraße und dem Bürgerhaus Gemeinschaftszentrum Obervieland.
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